In besonders herausfordernden und belastenden Situationen, in Krisen oder bei lebensverändernden Ereignissen geht es erst einmal nicht um eine Therapie, sondern um Unterstützung, die eigene Balance wiederzufinden.
Wichtig ist, in einem ersten Schritt Wege zu suchen, die innere und äußere Stabilisierung wiederherzustellen. Welche Stärken und Kompetenzen stehen schon zur Verfügung und können genutzt werden? Welche Veränderungen sind möglich und leicht umsetzbar? Welche Voraussetzungen müssen und können geschaffen werden, um Stressoren abzubauen und unterstützende Strukturen zu schaffen? Welche Bedürfnisse wurden nicht ausreichend beachtet? Wie können Selbstwahrnehmung, Selbstwirksamkeit und Selbstmitgefühl geübt werden?
Hilfreich ist dabei, neben anderen Techniken der Achtsamkeit und Entspannung, die Stärkung der Resilienz. BASICPh ist eine Methode zur Diagnose und Förderung von Bewältigungsstrategien. Mooli Lahad, ein israelischer Theater- und Traumatherapeut, hat festgestellt, dass jeder Mensch potenziell 6 unterschiedliche Bewältigungsstrategien zur Verfügung hat. Er benannte sie mit den Begriffen: Glaube (Belief), Emotionen (Affects), Sozial (Social), Vorstellungskraft (Imagination), Denken (Cognitiv) und Körperlichkeit (Physics). Dabei sind diese Begriffe sehr weit und offen gefasst, sodass z.B. unter Ph so unterschiedliche Tätigkeiten wie Fußball spielen, Essen oder Holzhacken fallen können, wichtig ist die körperliche Betätigung.
Lahad sagt, dass die meisten Menschen lediglich zwei oder drei Bewältigungsstrategien nutzen, manche nur ein oder zwei. Wenn diese in einer Krisensituation nicht „greifen“, kann es zu Anpassungsstörungen, psychosomatischen Symptomen, Depressionen oder auch zu einer Traumatisierung kommen. Ziel der Stabilisierung ist, die aktiven und bisher nicht genutzten Bewältigungsstrategien zu erkennen und die bisher ungenutzten zu fördern, um besser mit Stressoren und Belastungen umgehen zu können. So wird die Resilienz gestärkt. Durch verschiedene Techniken, wie Progressive Muskelentspannung, Imaginations- und Achtsamkeitsübungen, wird die innere Balance und Ausgeglichenheit wiedererlangt und neue Zuversicht und Lebensfreude geweckt. Dabei geht es nicht zuletzt darum, das „Alte“ zu betrachten, auch zu betrauern und ressourcenorientiert eine neue Sicht auf die Dinge zu gewinnen.