In der Gesprächstherapie werden vor allem die psychischen Symptome thematisiert, deren Ursprung teils weit zurückliegend in der Biographie der/des Klient*in zu finden ist.
Gemeinsam erforschen wir die Symptome, die der/dem Klient*in gegenwärtig so große Schwierigkeiten machen können, dass der Alltag vielleicht kaum mehr bewältigt werden kann, und überlegen, wofür diese Symptome einmal hilfreich waren oder wovor sie die/den Klient*in heute immer noch schützen „wollen“. Im Prozess der Therapie suchen wir nach Möglichkeiten, diese Symptome aus einer anderen Perspektive neu zu sehen, um zu erkennen, welche hilfreichen Stärken und Kompetenzen in ihnen verborgen sind, die es zu bergen und zu nutzen gilt.
Wir betrachten nicht nur die anscheinend individuellen Probleme, sondern beziehen die sozialen Kontexte, der/des Klient*in mit ein. Denn oftmals treten die Symptome als Zeichen von Störungen in den Interaktionen im sozialen Umfeld der/des Klient*in auf. Dabei wird die Bedeutung von oft nur unausgesprochenen „Regeln“ des Zusammenlebens (Tabus, Glaubenssätze, Konzepte) in familiären, beruflichen oder Beziehungssystemen für das Zustandekommen psychischer Störungen, aber auch deren Überwindung im therapeutischen Prozess als grundlegend angesehen.
Es kann daher sehr hilfreich für die/den Klient*in sein, wenn weitere Mitglieder des relevanten sozialen Umfeldes in die Behandlung einbezogen werden. Aber auch „Aufstellungsarbeit“, das Arbeiten mit „Repräsentationskarten“, das Symbolisieren im Handpuppenspiel oder andere Techniken können der/dem Klient*in ein systemisches Verständnis ihrer/seiner Herausforderungen vermitteln und zu einer Lösung verhelfen.